Um die gute Zusammenarbeit mit dem Dr. von Haunscherschen Kinderspital weiter auszubauen, fand an Pfingsten erstmals das „mimi Camp“ mit einer kleinen Gruppe von sieben Kindern im Alter von vier bis zehn Jahren statt. Die Ärzte und Therapeuten nutzten die Musik, um ihre Patienten mit Muskelerkrankungen einmal ganz anders zu motivieren – sei es durch Atmung, sei es durch Bewegung. Das „mimi Camp“ soll wegen der sehr guten Resonanz von nun in regelmäßigen Abständen stattfinden.
Lesen Sie hier die Eindrücke unseres musikalischen Leiters Erich Kowalew – vielen Dank für diesen Bericht!
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„Man merkt gar nicht, dass man in einem Krankenhaus ist!‟ – diesen Satz hören wir regelmäßig bei unseren mimi-Musikstunden. Zuletzt bei unserem einwöchigen Pfingstcamp mit sieben Kindern an der von Haunerschen Kinderklinik in München.
Teilgenommen an diesem einwöchigen Projekt haben sieben Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren. Das Krankheitsbild der Kinder reichte von fast unmerklich bis hin zu zwei Mädchen, die sich im Rollstuhl fortbewegten. Wie Physiotherapeutin Maren Jawad bereits im Vorfeld treffend bemerkte, handelte es sich bei den teilnehmenden Kindern um eine sehr harmonische Gruppe.
Beginnend mit leichten Sing- und Mitmachspielen steigerten wir uns bereits am ersten Tag bis zu Instrumentalstücken mit Schlaginstrumenten (Handtrommeln, Triangeln, Schellenringen und Holzklangstäben) – alles verpackt in lustige Geschichten und Lieder. Tanzen zu Musik im Stehen, Sitzen oder sogar mit dem Rollstuhl und das binnen so kurzer Zeit läasst sogar einen erfahrenen Musiklehrer staunen.
Höhepunkt aber war das Spielen mit einer Melodica, einem Blasinstrument ähnlich einer Flöte, allerdings mit gewöhnlicher Klaviertastatur. Wir lernten die korrekte Handhaltung, die richtige Atemtechnik, das zeitgleiche Drücken ein oder mehrerer Tasten und dann das konzentrierte Spielen, damit aus unkoordiniertem Durcheinander von sieben Melodicas ein gemeinsames Lied wird. Anschließend durften die Kinder die Melodica als Geschenk mit nach Hause nehmen.
Ein weiteres Highlight des jeweiligen Tages war, dass nach der morgendlichen Musikstunde Frau Jawad mit ihrem Team und Unterstützung durch die Kinder für das leibliche Wohl sorgte.
Alles in allem haben alle Beteiligten eine sehr stimmungsvolle, entspannte und vor allem auch spaßige Woche erlebt und am Ende der Woche schwang dann auf allen Seiten ein bisschen Wehmut mit. Irgendwie hofften alle, dass dieses Projekt eine Fortsetzung findet.
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